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Kürzlich haben die vierten Klassen unserer Schule einen Projekttag auf einer Streuobstwiese verbracht. Begleitet wurden sie von Birgit Ernst, einer Expertin des Geo-Naturparks Frau Holle. Der Tag bot ihnen die Möglichkeit, heimische Tier- und Pflanzenarten sowie die Bedeutung von Streuobstwiesen für unsere Umwelt hautnah zu erleben.

Tiere der Streuobstwiese – Schwarze Waldbiene im Fokus

Ein zentrales Thema der Projekttage war die Tierwelt auf der Streuobstwiese. Besonders spannend fanden die Kinder die Infos zur Schwarzen Waldbiene, die sich deutlich von der bekannteren Honigbiene unterscheidet. Die Schwarze Waldbiene ist eine sogenannte Solitärbiene, das heißt, sie lebt nicht in großen Bienenvölkern, sondern nistet einzeln. Anders als die Honigbiene ist sie deutlich größer und schwarz glänzend. Sie ist ausgesprochen wichtig für die Bestäubung von Pflanzen, da sie auch bei niedrigen Temperaturen fliegt, wenn Honigbienen oft noch im Stock bleiben.

Um das Wissen zu vertiefen, durften die Kinder in einem Spiel die Rolle der Schwarzen Waldbiene übernehmen: Sie bauten eine Bruthöhle nach, sammelten „Nektar“ und lernten dabei spielerisch, wie diese besonderen Bienen ihren Nachwuchs aufziehen. Die Praxis machte den Kindern großen Spaß und sorgte dafür, dass sie das Verhalten und die Bedeutung dieser Bienenart besser verstehen konnten.

Der Fasan – Ein seltener Anblick

Ein weiterer Schwerpunkt war der Fasan, dessen Lebensraum in Deutschland stark zurückgegangen ist. Die Kinder erfuhren, dass intensive Landwirtschaft und das Verschwinden von Feldrainen und Hecken dazu geführt haben, dass Fasane immer weniger Nistplätze finden. Um den Kindern die Lebensweise des Fasans näherzubringen, bauten sie gemeinsam Nester und lernten, wie wichtig Schutz und Rückzugsorte für diese Tiere sind. Diese Aktivität sensibilisierte die Kinder dafür, wie menschliche Eingriffe in die Natur das Leben der Tiere beeinflussen können.

Obstsalat – Heimische Obstsorten entdecken

Natürlich durfte auch das Thema Obst auf der Streuobst-Wiese nicht fehlen. Bei einem unterhaltsamen Spiel namens „Obstsalat“ konnten die Schülerinnen und Schüler verschiedene heimische Obstsorten wie Äpfel, Birnen und Quitten erkennen und benennen. Diese Aktivität machte nicht nur Spaß, sondern förderte auch das Bewusstsein für regionale und saisonale Lebensmittel.

Am Ende des Projekttages gestalteten die Klassen gemeinsam Plakate zur Streuobstwiese. Darauf können alle Interessierten mehr über die Bedeutung von Streuobstwiesen und deren Bewohner erfahren.

Wichtige Erkenntnisse für den Sachunterricht

Der Projekttag zur Streuobstwiese war eng mit den Inhalten des abwechslungsreichen Sachunterrichts verknüpft. Die Kinder haben gelernt, wie wertvoll Streuobstwiesen als Lebensraum für Tiere und Pflanzen sind und wie wichtig es ist, sie zu schützen. Streuobstwiesen bieten vielen bedrohten Tierarten ein Zuhause und tragen zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei. Das Wissen über die heimische Natur und den bewussten Umgang mit natürlichen Ressourcen ist eine wertvolle Grundlage, um verantwortungsbewusste Entscheidungen für die Zukunft zu treffen.

Abschluss mit Spaß und Entspannung

Nach einem lehrreichen Tag konnten sich die Kinder entweder an der Wassertretstelle abkühlen oder auf dem nahegelegenen Skaterplatz austoben. Diese Abkühlung war bei den warmen Temperaturen besonders willkommen und ein schöner Abschluss eines gelungenen Projekttages. Die Projekttage zur Streuobstwiese haben den Kindern nicht nur Wissen vermittelt, sondern sie auch dazu angeregt, die Natur mit offenen Augen zu betrachten und sich für ihren Erhalt einzusetzen.

Text: G. Beyer, Fotos: C. Mühr