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ERLEBNISORIENTIERTER SACHUNTERRICHT

Vom Korn zum Brot ist es ein weiter Weg...

Die Kinder der 3a und der 3b haben sich mit Frau Lukoschus und Frau Wand auf den Weg nach Kleinvach gemacht, um ehrfürchtig und mit großer Neugier einen Mähdrescher in Aktion zu bestaunen.

Als das Schneidewerk des Mähdreschers losratterte, gab es großes Quieken und Raunen und alle wichen nochmal fünf Schritte von allein zurück.

Denn: 20 Tonnen wiegt der Mähdrescher, ungefähr so viel wie drei erwachsene Elefanten. Der 400.000 € teure Koloss ist nur 20 Tage pro Jahr im Einsatz und benötigt an jedem Tag etwa 700 bis 800 Liter Diesel, erfuhren die Kinder.

Danke an Familie Zinngrebe-Scharf für das Engagement und die tolle Vorbereitung dieses besonderen Lernortes!

Unterdessen konnten die Kinder der Klasse 3c mit ihrem Klassenlehrer Herrn Beyer eine regelrechte Brotback-Performance erleben. Angelehnt an das Konzept der Dresdener Kornkreise, einer Initiative für gemeinschaftliches Brotbacken, wurden die Kinder sozusagen zu den “Brotagonisten” und begriffen Brot nicht nur als Nahrungsmittel, sondern auch als kulturellen Wert.

In einer kreativen Phase malten die Kinder mit Getreide-Ähren auf ihre mehlige Arbeitsflächen und improvisierten Gemälde. Ihre Gedanken verklebten im gemeinsamen Teig. Dieser verschmolz beim gemeinschaftlichen Kneten mit dem Teig der Mitschüler:innen.

“Brot ist eines der am weitesten verbreiteten Symbole für Liebe, Hoffnung und Frieden. Ein gemeinsamer Teig verbindet Menschen miteinander, über all ihre Verschiedenartigkeiten hinweg. Er erinnert uns an das, was im Leben wirklich von Bedeutung ist, wie z.B. Selbstausdruck, Empathie und Kooperation untereinander sowie mit unserer Umwelt.”
Kornkreise Dresden

Anschließend sollten die Kinder der 3c ihrem Brot eine Form geben – nur keine Brotform. Es entstanden Herzen, Brücken, Sterne, lustige Figuren und abstrakte Bildnisse.

Für einige Kinder war es das erste Mal, dass sie ein Brot backten. Auf ein Rezept hatte Herr Beyer ausdrücklich verzichtet, vielmehr standen das Ausprobieren und das intuitive Entdecken der Funktion einzelner Zutaten im Vordergrund – mit Erfolg, wie die staunenden Gesichter der Kinder verrieten, als die Ofentüren sich öffneten.

Ihre Brotkunstwerke durften die Kinder mit nach Hause nehmen, wenngleich es die wenigsten Brote tatsächlich nach Hause geschafft haben. Die Brote dufteten einfach zu herrlich. Zum Glück gab es zusätzlich ein großes köstliches 3c-Brot für alle.

Sachunterricht praktisch und lecker

Als Ähren gemäht…

Getreide, nimm dich in Acht! In diesem Schlund verschwindet innerhalb von etwa 20 Tagen eine ganze Ernte.

Gedroschen im Takt…

In dieser Scheune wird ein Teil der Weizen-Ernte gelagert. Die Kinder schätzten wagemutig, wie viele Getreidekörner in diesem riesigen Haufen lagen. Frau Lukoschus und Frau Wand zählten die Körner, verrieten aber das Ergebnis nicht. (Die anderen Getreidearten wie z.B. Winter- und Sommergerste liefert die Familie an verschiedene Getreidehändler:innen.)

Als Brot auf dem Tisch…

Im Sachunterricht erfahren unsere Drittklässler:innen hautnah den Weg vom Korn zum Brot. Eine kleine Hilfestellung ist dieses Gedicht aus ihrem Getreideheft.

Unser Brot
Als Körnlein gesät,
als Ähren gemäht,
gedroschen im Takt,
gesiebt und gehackt,
dann hurtig und fein
gemahlen vom Stein.
Gekneten und gut
gebräunt in der Glut,
liegt’s duftend und frisch
als Brot auf dem Tisch.

Volksgut

Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Getreide- und Nutzpflanzen wird im Anschluss an die Projektwoche im erlebnisorientierten Sachunterricht des Jahrgangs praktisch vertieft.

Text: G. Beyer, Fotos: Team des 3. Jahrgangs; privat