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Nichts mit öden Jahreszahlen und ewig langem Zuhören: In den vierten Klassen haben die Kinder ihre Stadtführungen durch Allendorf selbst gemacht! Die Kinder haben sich im Deutsch- und im Sachunterricht intensiv mit der Geschichte von und Geschichten aus Bad Sooden-Allendorf auseinandergesetzt.

Mit ihren Lehrer:innen Frau Thomas und Herrn Beyer, Frau Sawizki und Frau Lukoschus sowie Frau Wand und Frau Scharf haben die Kinder recherchiert, Interviews geführt, Dialoge erfunden und Spielszenen vorbereitet, die die Stadtführung individuell und unterhaltsam machten. Jede Klasse hat am Ende ihre eigene Stadtführung vor den Familien vorgeführt.

Lesen Sie hier einen ausführlichen Bericht von Anna aus der Klasse 4b:

Unsere Stadtführung

Ein Einblick in die Geschichte von Bad Sooden Allendorf

 

Meine Klasse, die Klasse 4b, hat genau wie der Rest von meinem Jahrgang in den letzten Wochen an einer eindrucksvollen Stadtführung gearbeitet. Wir haben in Gruppen zusammen Texte gelesen Karteikarten geschrieben, uns besprochen und im Internet nach weiteren wichtigen Informationen gesucht. Dabei haben wir ganz viel Hilfe von unseren Lehrerinnen und Lehrern bekommen, denen ich jetzt schon mal danken möchte, da die tolle Stadtführung ohne ihre Hilfe gar nicht möglich gewesen wäre.

Und so haben wir unsere Sachunterrichts- und Deutschstunden auf unsere Stadtführung hingearbeitet, bis dann der große Tag gekommen war. Am 25. Januar 2024 trafen wir uns mitsamt Eltern und Geschwistern um 17:00 Uhr auf dem Marktplatz, wo direkt das wunderschöne Glockenspiel ertönte, das immer um 15:00 Uhr und 17:00 Uhr auf dem Marktplatz zu hören ist. Auf dem Marktplatz haben wir uns den denn Einstieg wie die ersten spannenden Informationen gehört.

Wusstest du zum Beispiel, dass unsere Stadt früher zwei geteilte Orte waren und Allendorf Westera hieß? Was ich aber am coolsten finde, ist die Tatsache, dass unser Rathaus aus Sooden kommt, also es wurde in Sooden auseinander gebaut, nach Allendorf transportiert und dort wieder aufgebaut – verrückt, oder? Dann sind wir losgelaufen zum Ratshof, dann weiter zum Landivisiaupark, wo man besonders gut die Stadtmauer sehen kann. Außerdem ist das die einzige Stelle der Stadtmauer, wo noch der Wehrgang erhalten ist. Der Wehrgang ist wie eine Art Holzgerüst, das sich an der Innenseite der Stadtmauer befindet. Er diente zur Verteidigung, da die Ritter meistens von dort für unserer Stadt gekämpft haben. Außerdem gab es eine zweite Mauer, eine Art Vormauer, die durch Teiche oberhalb von Bad Sooden-Allendorf und durch die Werra geflutet werden konnte. Aber es wurden hier auch öfters Gärten angelegt.

Dann sind wir weiter gegangen, wo früher das Hospital zum Heiligen Geist stand. Dort haben wir etwas über die „Außenseiter“ von Bad Sooden-Allendorf erfahren. Das waren die armen und kranken Menschen der Stadt, die außerhalb der Stadtmauer gelebt haben. Danach sind wir hinter der Mauer langgegangen. Hinter der Mauer ist eine besondere Straße, da dort noch Pflaster aus dem Mittelalter zu finden ist. Diese ist zwar nicht so schön und grade wie die aus der heutigen Zeit, aber sie ist etwas besonderes.

Nachdem wir eine Weile hinter der Mauer lang gegangen waren, kamen wir an der Stadtwarte raus, wo man einen guten Blick auf den Fischerstad hat. Im Fischerstad haben damals die Fischer gelebt. Die Fischer waren auch sehr arm, deshalb hatten sie viele Tiere, die sie schlachten und essen konnten, wenn kein Geld da war. Wusstest du, dass der Fischerstad den Spitznamen Kleinvenedig trägt? Diesen erhielt er, weil im Fischerstad damals viele Boote lagen. Kurz darauf sind wir weiter geradeaus gegangen. Irgendwann sind wir dann in eine Gasse eingebogen, die zurück zum Marktplatz führt.

Dann sind wir weiter gegangen in Richtung St. Crucis Kirche. Auf unserem Weg zur St. Crucis Kirche haben wir noch am Faulloch angehalten. Durch das Faulloch wurde die Fäkalien der Menschen, die sie einfach in Eimern auf die Straße gekippt hatten, aus der Stadt gespült. Uns wurde an einem Stopp davor viel über den großen Stadtbrand 1637 erzählt. Als wir dann an der St. Crucis Kirche waren, gingen wir in Gruppen auf den Turm und haben oben erzählt bekommen, dass damals im Mittelalter eine Schule und eine Bibliothek im Kirchturm waren.

Als nächstes sind wir zum Steintor gegangen. Das Steintor ist eins der drei Tore von Bad Sooden Allendorf. Die zwei anderen Tore hießen Waldistor und Brückentor. Als nächstes hat uns unser Weg durch den Rosengarten geführt, wo man die Türme der Stadtmauer sehen kann. Dann kamen wir am Diebesturm raus. Von dort sind wir runter zum alten Pferdemarkt gegangen, dort haben wir auch noch eine Mange erfahren und durften sogar in die alte Schmiede gehen. Dann sind wir durch die Weberstraße gegangen und haben am Familienzentrum gehalten und erfahren, wie man im Mittelalter gelebt hat.

Zum Schluss sind wir zum Zimmersbrunnen gegangen. Dann hat Frau Wand noch etwas erzählt, und wir haben zusammen das berühmte Lied „Am Brunnen vor dem Tore“ von Wilhelm Müller (Text) und Franz Schubert (Musik) gesungen.

Dann kam der krönende Abschluss: Pizzaessen in der Schule! Unsere Stadtführung war sehr toll, und selbst die Erwachsenen haben noch etwas gelernt.

Text: Anna aus der Klasse 4b, Fotos: K. Wand