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Ein aufregender Tag erwartete die Schüler der Klasse 4c und ihre Begleiter bei ihrem Besuch im Jungen Staatstheater Kassel. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Herrn Beyer sowie Frau Thomas, Frau Immig und Herrn Kämmer erlebten die Viertklässler die magische Aufführung des Musiktheaters „Peter Pan“ in einer Bearbeitung von Georges Stiles und Anthony Drewe.

Die Aufführung selbst begeisterte mit fantastischen Kostümen, beeindruckenden Bühnenbildern und einer mitreißenden Geschichte. Wie es sich anfühlt, nach Nimmerland zu fliegen, das hatten die Kinder schon ganz praktisch bei Herrn Beyer im Deutschunterricht erprobt, und in Kunst gestalteten sie eine Welt ohne Erwachsene nach ihren Vorstellungen. Passend: Nun steht den Viertklässlern der Übergang zur weiterführenden Schule bevor – und sie selbst werden ein kleines Stück „erwachsener“. Die Traumgeschichte von Peter Pan und seinen „verlorenen Jungs“ bot sich zu diesem Zeitpunkt also prima an, um mit den Kindern über die Zukunft ins Gespräch zu kommen.

Doch der Aufführungsbesuch im Schauspielhaus war erst der Anfang. Nach der Vorstellung wartete eine exklusive Führung hinter die Kulissen des Opernhauses auf die neugierigen Schüler. Bundesfreiwilligendienstleistende Marietta führte die Gruppe gemeinsam mit einem Darsteller aus dem Stück „Peter Pan“ durch die verborgenen Ecken des Theaters, die normalerweise für das Publikum verschlossen bleiben.

Die Schüler erkundeten die Schuhmacherei, in der sie einen Schuh in Größe 74 bestaunen konnten, die Herrenschneiderei, in der die fantastischen Kostüme entstehen, das Kostümlager mit einer Vielzahl bunter und kreativer Outfits, und die Werkstätten der Kulissenbauer, die beeindruckende Bühnenbilder schaffen. Besonders faszinierend war auch die Requisite, in der unzählige Requisiten und Accessoires auf ihren Einsatz warteten. Die Kinder durften eine Spieluhr mit Solbruchstellen gezielt zerstören, ein Getränketablett tragen, dessen Biergläser garantiert nicht hinunterfielen, den originalen Piratenhaken des Captain Hook anprobieren (den sie kurz zuvor noch auf der Bühne gesehen hatten) und Kunstblut aus Rote-Beete-Saft und Stärke bestaunen.

Der Höhepunkt war der Besuch der großen Bühne im Opernhaus. Die Kinder lauschten gebannt den Berichten des Technikers, als sie die Kulissen für das Stück „Defekt“ bestaunen durften, die gerade aufgebaut und eingerichtet wurden. Das Gefühl, selbst auf der großen Bühne zu stehen, war für viele ein besonderes, fast unwirkliches Erlebnis.

In der Pause eroberten die Kinder die Edelstahlskulptur an der Gustav-Mahler-Treppe, die auf dem Weg zur Orangerie liegt. Die glänzende Skulptur wurde kurzerhand zum Abenteuerspielplatz umfunktioniert.

Dieser Tag im Staatstheater Kassel bot den Viertklässlern spannende Einblicke in die Welt des Theaters – und sehr positives Feedback des Theaterpersonals über die neugierigen Fragen und die Disziplin und Ausdauer der Kinder.

Mit ihren neuen grünen Abschieds-T-Shirts waren die Kinder der 4c zwar bunt und auffällig unterwegs, im Bühnenbild von „Defekt” allerdings bei weitem nicht der einzige Farbfleck.

Text: G. Beyer, Bildrechte: Sylwester Pawliczek/Staatstheater Kassel; privat