Unser Sachunterricht führt uns gelegentlich an die entlegensten Ecken: In die geheimnisvolle Unterwelt Soodens, zu den stadtbildprägenden Gradierwerken und auf den höchsten Turm Allendorfs. Von dort aus hatten die Kinder der Klasse 4c im Rahmen ihres aktuellen Stadt-Projektes beste Sicht auf die Sehenswürdigkeiten, baulichen Strukturen und Tore und Türme ihrer Stadt.
Auf ihrer Erkundungstour unternahmen die Schülerinnen und Schüler eine Stadtführung durch den Stadtteil Allendorf. Begleitet von Frau Scharf sahen sie sich die historische Stadtmauer an und natürlich die alten Fachwerkhäuser mit ihren Inschriften. Dabei erfuhren sie viel über das Leben in früheren Zeiten, die Bauweise der Häuser und die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt. Ein besonderer Fokus der Führung lag auf dem Wiederaufbau nach dem großen Brand, bei dem Handwerker aus Niedersachsen und Thüringen verschiedene Baustile in das Stadtbild einbrachten.
Ein weiterer Programmpunkt war die Besichtigung des „Brunnens vor dem Tore“, bekannt aus dem liedgewordenen Gedicht von Franz Schubert. Der Brunnen steht nicht nur gegenüber von dem besungenen Lindenbaum, sondern mittlerweile auch in Sichtweite unserer Schule – und ist konsequenterweise deren Namensgeber. Ergänzend dazu beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Gedenktafel. Das Lied hörten sie sich bei YouTube an.
Ein sprichwörtlicher Höhepunkt der Unterrichtsreihe war sicherlich der Besuch der benachbarten St.-Crucis-Kirche. Dort erfuhren die Kinder, dass während des Dreißigjährigen Krieges viele wertvolle Bücher in der damaligen Bibliothek der Kirche durch den großen Brand verloren gingen. Zudem war ein Teil des Kirchengebäudes einst auch eine Schule.
Die Unterrichtseinheit wird in den kommenden Tagen mit einer Erkundung Soodens fortgesetzt. Geplant sind Besuche des Gradierwerks, des Wiegetisches sowie eines historischen Hauses, in dem früher Salz in großen Pfannen gewonnen wurde. Auch die anderen vierten Klassen werden ihre Stadt in den nächsten Tagen und Wochen aus neuen Perspektiven kennenlernen.
Text: G. Beyer und C. Mühr, Fotos: C. Mühr